Die Biene


Allgemeines über die Biene

Die Biene ist sowohl im Naturhaushalt als auch in der Landwirtschaft nicht wegzudenken. Es geht dabei nicht nur um Wachs und Honig, sondern um die Bestäubungsleistung der Bienen. Hummeln, Wildbienen, Wespen, Fliegen, Schmetterlinge und Käfer können diese gigantische Bestäubungsleistung, die von den Honigbienen erbracht wird, nicht ersetzen.

Mit ihrer Bestäubung sorgen sie nicht nur dafür, dass die artenreiche Welt der meisten bunt blühenden Wild- und Nutzpflanzen erhalten bleibt, sie bescheren auch der Landwirtschaft vom Obstbau bis zum Rapsanbau für Bio-Diesel Milliarden-Erträge. Die Bienen stehen als Vertreter für die Zukunftsaufgabe Artenvielfalt und Biodiversität.

 

Experten gehen davon aus, dass durch die Bestäubungsarbeit der Bienen in Landwirtschaft und Gartenbau Leistungen im Wert von einigen Milliarden Euro geschaffen werden. Von Bienen beflogene Rapsfelder bringen höhere Erträge und einen besseren Ölgehalt als solche Felder, die nur durch Wind und Berührung der Pflanzen untereinander bestäubt werden. Einige Apfelsorten fruchten ohne Bestäubung durch Bienen überhaupt nicht. Für uns Menschen sind bunte Blüten eine Augenweide – für Bienen aber eine echte, unverzichtbare Mahlzeit. Sie brauchen Pollen und Nektar zum Überleben. Je vielfältiger und bunter, desto besser. Denn abwechslungsreiche Kost stärkt die Widerstandsfähigkeit der Bienen.

 

Die großen Bienenverluste der letzten Jahre haben vielen Imkern, Naturschützern und Landwirten die Augen geöffnet. Deutschlandweit starben im Jahr 2003 etwa 30 % der Bienenvölker. In manchen Regionen Deutschlands lag der Anteil sogar zwischen 50 bis 80 % am Gesamtbestand. Die Verknappung der Nahrungsgrundlage der Bienen, also der Rückgang von nektar- und pollenspendenden Pflanzen, war eine der entscheidenden Ursachen für diese Verluste. Einziger Lichtblick im Bienenjahr ist die Blüte von Obst und Raps im Frühjahr.


 

Diese Verknappung der Nahrungsgrundlage trifft auf alle Nektar und Pollen sammelnden Insekten zu.

 

Zudem wachsen bei der Honigbiene die Probleme mit Krankheiten und Parasiten, während Wildbienen immer weniger natürliche Nistmöglichkeiten finden. Darüber hinaus sind all diese Insekten einer zunehmenden Belastung durch Pflanzenschutzmittel ausgesetzt. Diese, egal ob als Spritzmittel oder als Beizmittel für das Saatgut, schädigen die Bienen. Ein besonderes Problem stellen die wasserlöslichen Neonicotinoide dar, die nichts anderes als Nervengifte sind. Die Nervengifte stören das Orientierungsvermögen der Bienen. Sie finden so nicht mehr in den heimischen Stock zurück und gehen zugrunde.


Was sind Bienen?

Bienen sind Insekten und gehören gehören zu den Hautflüglern. Umgangssprachlich wird der Begriff Biene meist auf eine einzelne Art, die Westliche Honigbiene (Apis mellifera), reduziert, die wegen ihrer Bedeutung als staatenbildender Honigproduzent, aber auch wegen ihrer Wehrhaftigkeit besondere Aufmerksamkeit erfährt. Dabei handelt es sich bei den Bienen um eine recht große Gruppe mit sehr unterschiedlichen Arten. Viele davon, vor allem die solitär lebenden, werden unter dem Begriff Wildbienen zusammengefasst. 



Unter dem Begriff Hautflügler fasst man die Bienen, Wespen und Ameisen zusammen. Die gemeinsamen Kennzeichen dieser Insekten sind die vier häutigen Flügel und die vollkommene Verwandlung.

  • Die Pflanzenwespen besitzen keinen Stachel und keine Wespentaille.  Ihre Larven sehen denen der Schmetterlingsraupen sehr ähnlich. Wie diese leben sie von Pflanzen.
  • Die Schlupfwespen haben meistens einen schlanken Körper, an dessen Ende sich ein Legebohrer befindet. Sie weisen die typische Wespentaille auf. Ihre Larven ernähren sich als Schmarotzer an anderen Insektenlarven.
  • Zu den Stechimmen gehören die Bienen, die Echten Wespen und die Ameisen. Die weiblichen Tiere haben an ihrem Hinterleib einen Stechapparat. 


Was macht nun eine Biene aus?

Anders als Wespen sind Bienen reine Vegetarier: sie ernähren ihren Nachwuchs mit eiweißreichen Blütenpollen. Nur weibliche Bienen sind mit Pollenpaketen an den Hinterbeinen, unterm Bauch etc. zu beobachten. Zwar sind Bienen oft kompakter gebaut als Wespen, ansonsten aber in Form und Farbe sehr unterschiedlich.


Der Lebenszyklus einer Honigbiene

Der Lebenszyklus der Honigbiene ist für den Imker sehr wichtig, da er sich dem Leben der Biene anpassen muss. 

Eine Arbeitsbiene, mit Ausnahme der Winterbiene, lebt durchschnittlich ca. 35 Tage. Dabei durchläuft sie verschiedene Arbeitsstationen:

  • 01.-02. Tag: Die Biene putzt die Wiegen für neue Bienenbrut
  • 03.-05. Tag: Die Biene füttert die älteren Larven und wärmt die Puppen
  • 06.-12. Tag: die Biene füttert die jüngeren Larven
  • 13.-18. Tag: Nun ist die Biene eine Baubiene. Sie arbeitet nun am Wabenbau und verarbeitet Wachplättchen.
  • 15.-18. Tag: Ab dem 15. tag übernimmt die Biene zusätzlich den Nektar, verarbeitet ihn zu Honig, lagern ihn ein und stampft Pollen ein.
  • 15.-16. Tag: Die Biene fliegt sich nun langsam ein
  • 17.-21. Tag: Ab sofort kümmert sich die Biene als Wächterbiene um die Abwehr von Wespen, räubernden Bienen, Menschen und sonstigen Eindringlingen
  • 22.-35. Tag: Der große Tag ist gekommen. Die Biene ist nun eine Flugbiene. Sie geht auf Sammelflüge und sammelt Nektar, Pollen, Kittharz und Wasser. Nebenbei arbeitet sie weiter am Wabenbau. An kalten Tagen übernimmt die Biene das Wärmezittern. Das bedeutet, dass die Biene mit ihrer Flugmuskulatur anfängt zu zittern und dadurch Wärme für das Volk produziert. An warmen Tagen hingegen, fächert die Biene mit Flügelschlägen frische kühle Luft in den Bienenbau.
  • 35. Tag: Die Biene stirbt. Doch durch ihre mühevolle andauernde Arbeit hat sie in den vergangenen 35 Tagen geholfen, den neuen Bienen einen sicheren Platz zu schaffen.



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